Das Labor der LEADER-Region Wittgenstein lebt – LAG hat erste innovative Projekte beschlossen

22. November 2016

Die Freude war den Vertretern des LAG-Entscheidungsgremiums für die Region Wittgenstein um ihren Vorsitzenden Holger Saßmannshausen nach der Sitzung am 21. November ins Gesicht geschrieben, denn soeben hatten sie den Startschuss für die ersten drei Projekte der neuen LEADER-Region gegeben. „Das ist ein guter Tag für unsere junge LEADER-Region, denn wir haben erste hervorragende LEADER-Projekte, die wirklich innovativ sind und Wittgenstein voranbringen können“, so brachte es der stellvertretende Vorsitzende Stefan Berk auf den Punkt. Im Beisein der Bezirksregierung Arnsberg wurden die Projekte von ihren Antragstellern auch persönlich präsentiert.

Als „laborhaft“ bewertete die LAG das Vorhaben zur Aufwertung der ehemaligen Wassermühle in Bad Laasphe – Feudingen (Alte Mühle Treude) zu einer „Erlebnismühle“. Besonders gelobt wurde das Projekt der Familie Jana-Tröller wegen seines innovativen didaktischen Konzepts „Vom Korn zur Kruste“, mit dem vor allem junge Menschen in Wittgenstein und von außerhalb für das alte regionstypische Müllerhandwerk fasziniert werden sollen. Die Dorfbevölkerung in Feudingen sei von dem Projekt begeistert, berichteten die Antragsteller, und die Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Feudingen, der Grundschule vor Ort sei Teil des Projekts. Die Erlebnismühle soll darüber hinaus in der gesamten Region Wittgenstein vernetzt werden.

Wie ein Nahwärmenetz auf der Basis von Energieholz für Wittgensteiner Dörfer im Gemeindegebiet Erndtebrück technisch aufgebaut werden kann, hat der Bürgerinitiativkreis Nahwärmenetz Birkelbach-Womelsdorf mit großer Unterstützung durch die Dorfbevölkerung bereits erkundet. Nun möchte der Bürgerinitiativkreis in einer Machbarkeitsstudie belegen, wie das Nahwärmenetz in einem regionalen Wirtschaftskreislauf funktioniert. Denn viele private Haushalte in Birkelbach und Womelsdorf möchten das innovative Wärme-versorgungsnetz nutzen. Geplant ist der Einsatz von sogn. Restholz, welches aus der regionalen Forstwirtschaft und Gehölzpflege stammt. Dessen Aufbereitung und Vertrieb kann über schon bestehende Einrichtungen in Birkelbach erfolgen. Die LAG stellte daher auch lobend den „Laborcharakter“ des Projektes fest, welches im Ergebnis einen nachhaltigen Klimaschutz im Dorf mit dem Einsatz von heimischem Holz als Energieträger perfekt in Einklang bringen kann.

Eine Modellhaftigkeit ganz anderer Art entfaltet das Vorhaben des Ambulanten Hospiz-dienstes Wittgenstein im Diakonischen Werk Wittgenstein, engagierte Menschen aus der Region als ehrenamtliche Trauerbegleiterinnen mit entsprechenden Schulungen zu qualifizieren. So können die Trauerbegleiterinnen künftig trauernden Männern und Frauen eine Begleitung anbieten und ihnen helfen, sich nach dem Verlust eines Menschen mit anderen Trauernden auszutauschen. Der Ambulante Hospizdienst Wittgenstein hat für den Zweck Räumlichkeiten in Bad Berleburg und Bad Laasphe neu eröffnet, sogn. „Lebenscafés für Trauernde“. Die LAG unterstützt die Durchführung der Qualifizierungsmaßnahmen mit LEADER-Mitteln, denn es werden so besondere Möglichkeiten für soziale Begegnung und soziales Miteinander geschaffen, die in der Region Wittgenstein und darüber hinaus neuartig sind.

Damit die drei Projekte möglichst bald in den Genuss der LEADER-Förderung kommen, wird das Regionalmanagement die Initiatoren natürlich auch bei den nun anstehenden Beantragungen der Fördermittel mit Rat und Tat unterstützen.