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Projektträger: Stadt Bad Berleburg 

Wie kann nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum konkret gestaltet werden? Die Stadt Bad Berleburg möchte darauf eine zukunftsweisende Antwort erarbeiten: In einem innovativen Modellprojekt werden in allen 23 Ortschaften sogenannte „Dorfwerkstätten“ durchgeführt. Ziel ist es, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Strategien und konkrete Maßnahmen zu erarbeiten, die als Vorbild für andere ländliche Regionen dienen können. Grundlage hierfür ist die städtische Nachhaltigkeitsstrategie, entstanden im Rahmen des landesweiten Prozesses „Global Nachhaltige Kommune NRW“, den Bad Berleburg als einzige Kommune im Kreis Siegen-Wittgenstein erfolgreich durchlaufen hat.

In moderierten Workshops vor Ort – bewusst an besonderen Orten wie Aussichtspunkten im Grünen – werden Zukunftsthemen wie Arbeit, Bildung, Tourismus, Demographie oder Klimaschutz diskutiert. Dabei geht es nicht nur um die Bedürfnisse einzelner Orte, sondern auch um dörferübergreifende Kooperationen und Synergien – etwa im Bereich Infrastruktur oder Daseinsvorsorge. Als symbolischer Blickfang soll in jeder Ortschaft eine Bank oder ein gepflanzter Baum dienen und die „Zukunftsperspektive“ des jeweiligen Dorfes markieren.

Die Ergebnisse der Dorfwerkstätten werden umfassend dokumentiert und der Öffentlichkeit – von der Bürgerschaft über Ortsvorsteher bis hin zu Nachbarkommunen wie Bad Laasphe und Erndtebrück – zur Verfügung gestellt. Der Austausch über Gemeindegrenzen hinweg ist ausdrücklich Teil des Projekts. So entsteht ein praxisnaher Orientierungsrahmen für nachhaltige Dorfentwicklung – getragen von der Bevölkerung und mit Ausstrahlung auf ganz Wittgenstein und darüber hinaus.

Die Gesamtprojektkosten (inklusive des Eigenanteils) werden mit ca. 280.000 € veranschlagt.

Projektträger: TV Laasphe 1863 e.V.

In Bad Laasphe soll eine barrierefreie, multifunktionale Kombi-Freizeitanlage entstehen, die weit mehr ist als ein einfacher Sportplatz. Unter dem Leitsatz „Sport ist die Sprache, die uns alle verbindet“ schafft sie einen niedrigschwelligen Begegnungsraum für Menschen aller Altersgruppen, sozialer Hintergründe und Herkunft. Der Zugang ist kostenlos, ohne Anmeldung und bewusst offen gestaltet – ein Ort für Bewegung, Austausch und Teilhabe.

Im Zentrum steht eine kleine Sportfläche zum freien Spielen, ergänzt durch eine Wiese, Grill- und Sitzplätze, bewegungsfreundliche Geräte sowie sanitäre Anlagen. Tafeln in mehreren Sprachen erklären das Angebot und schaffen Orientierung. Das Gelände wird inklusiv und integrativ gestaltet, mit Augenmerk auf Nutzen und Zugänglichkeit für alle – auch für Menschen mit Behinderungen, für Familien mit geringem Einkommen oder für Kinder ohne Vereinsbindung.

Ziel ist es, mehr als nur körperliche Aktivität zu ermöglichen: Der Platz bietet eine Chance für Teilhabe – unabhängig von Geldbeutel, Sprache oder Vereinszugehörigkeit. Gerade in ländlichen Räumen, in denen Mobilitäts- und Freizeitangebote oft fehlen, soll er als wohnortnaher Treffpunkt dienen. Kinder und Jugendliche, die sonst wenig Bewegungsräume haben, finden hier einen geschützten Ort zum Toben, Treffen und Dazugehören. Auch für Erwachsene und Senioren entsteht ein Raum zur Begegnung.

Das Projekt fördert damit nicht nur Gesundheit und Integration, sondern stärkt auch soziale Strukturen vor Ort – durch gemeinsame Nutzung, ehrenamtliches Engagement und offene Veranstaltungen. Die Anlage versteht sich als Antwort auf den wachsenden Bedarf nach freien, flexiblen Begegnungsräumen im ländlichen Raum – und als Einladung an alle, dabei zu sein. Ohne Hürden, aber mit großer Wirkung.

Die erste Kostenschätzung der Gesamtprojektkosten (inklusive des Eigenanteils) liegt bei 461.000 €.

Projektträger: Verein für Kultur und Freizeitgestaltung e.V.

In der Fest- und Kulturhalle Berghausen schlägt das Herz des dörflichen Miteinanders. Sie dient nicht nur den örtlichen Vereinen als Veranstaltungsort, sondern wird auch regelmäßig von Gruppen und Privatpersonen aus dem gesamten Wittgensteiner Land genutzt. Um diese zentrale Funktion weiter auszubauen und zukunftsfähig zu gestalten, plant der Verein für Kultur und Freizeitgestaltung nun den Umbau des bisherigen Küchenbereichs in einen multifunktionalen Raum – offen für alle Generationen und Interessen. Die ursprüngliche Idee dazu stammt aus der Dorfbevölkerung selbst – sie entstand im Rahmen gemeinsamer Gespräche rund um das Dorfjubiläum und greift konkrete Bedürfnisse und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger auf.

Der neue Raum soll vielfältig genutzt werden können: als Probenraum mit guter Akustik für Chöre, als Treffpunkt für die Dorfjugend, als Ort für Schulungen, Sitzungen und Bildungsveranstaltungen sowie gesellschaftliche Zusammenkünfte jedlicher Art. Auch regelmäßige Themenabende („Donnerstags IN“) sind vorgesehen, bei denen sich Interessierte über Entwicklungen in der Region informieren und austauschen können. Ziel ist es, ein dauerhaftes Angebot zu schaffen, das zur aktiven Mitgestaltung des dörflichen Lebens einlädt.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem geplanten monatlichen Gaststättenbetrieb. Seit der Schließung der letzten Gaststätte im Ort fehlt ein Treffpunkt für den spontanen, generationsübergreifenden Austausch. Dieses neue, ehrenamtlich organisierte Angebot soll genau diese Lücke schließen. Vereine und Gruppen aus der Region können sich beteiligen und für den Betrieb mitverantwortlich sein – so entsteht ein Ort, an dem Gemeinschaft erlebbar wird und neue Kontakte geknüpft werden können.

Darüber hinaus schafft der neue Raum wohnortnahe Angebote für Menschen ohne eigene Mobilität – ein wichtiger Aspekt angesichts des begrenzten ÖPNV-Angebots und fehlender Taxi-Kapazitäten am Wochenende. Das Projekt stärkt nicht nur die lokale Infrastruktur, sondern fördert auch das Ehrenamt, die kulturelle Vielfalt und den sozialen Zusammenhalt – weit über die Grenzen Berghausens hinaus. Angedacht ist durch den Umbau den Nutzern der – im Rahmen des Dorfjubiläums entstandenen – Wander- und Radwege die Toilettenanlagen zugänglich zu machen.

Als Gesamtprojektkosten (inklusive des Eigenanteils) sind ca. 210.000 € veranschlagt.

Projektträger: Stadt Bad Berleburg

Städte im ländlichen Raum stehen vor großen Herausforderungen. Der Fachkräftemangel, das Kneipen- und Restaurantsterben, allgemeine Leerstände und wenig Freizeitangebote sind Themen, die Gemeinden im ruralen Gebiet häufig vor Probleme stellen.

Auch in Bad Berleburg kennt man diese Schwierigkeiten – und möchte diese nun mit Digitalisierung beheben. Dass dies nicht nur ein Wunschtraum ist, davon haben sich Interessierte der Stadt Bad Berleburg und der nahen Umgebung schon drei Mal selbst überzeugt. Bei ihrem Besuch in der „Digitalstadt Ahaus“ (Münsterland) wurde den Wittgensteinern schnell klar, dass ein hoher Grad der Digitalisierung ein effizienter Schritt ist, die oben genannten Probleme nachhaltig in den Griff zu bekommen.

Das öffentliche Leben in Ahaus funktioniert zum großen Teil über eine Handy-App, mit der eingekauft, bestellt oder bezahlt werden kann – auch kulturelle Angebote können so wahrgenommen werden.

Auch in Bad Berleburg soll durch die Digitalisierung von Bestell-, Reservierungs- und Bezahlvorgängen der Einzelhandel und die Gastronomie entlastet werden und – im Idealfall – neue Angebote entstehen. In anderen Bereichen, wie beispielsweise im Vereinsleben oder bei der Vermietung, könnten somit die Ehrenamtler entlastet werden und neue Freizeitangebote entstehen, für die das Personal derzeit fehlt.

Die Stadt Bad Berleburg möchte diesen Digitalisierungsplan in drei Phasen aufteilen:

Analysephase: Hier soll ein Anforderungskatalog ausgearbeitet und eine Software für die App ausgewählt werden.

Einführungs- und Erprobungsphase: Informationen sammeln von Stadtakteuren sowie die vollständige Einrichtung der Soft- und Hardware durch einen Content-Manager.

Evaluation und Verstetigungsphase: Bewertung des Istzustandes, Anpassungen und eine zukunftsfähige Struktur schaffen

Das Gesamtprojekt ist hierbei auf 2,5 Jahre ausgelegt. Dafür braucht es allerdings noch einen „Kümmerer“, der die Stadt bei diesem Unterfangen mit Expertise und Arbeitseifer unterstützt. Mit diesem Planer gemeinsam möchte Bad Berleburg eine Basis für eine lebendige Stadt mit Lebens- und Arbeitsqualität schaffen. Eine Ausweitung des Projektes auf die Nachbarkommunen ist natürlich denkbar und sehr wünschenswert.

Als Gesamtprojektkosten (inklusive Eigenanteil der Kommune) sind 125.000 Euro veranschlagt.

Projektträger: Heimatverein Womelsdorf e.V.

Gemeinschaft und Zugehörigkeit sind Dinge, die besonders im ländlichen Raum eine zentrale Rolle im Dorfleben einnehmen.

Der Heimatverein Womelsdorf hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, seiner „Alten Schule“ neuen Glanz zu verleihen. Das Gebäude im Ortskern soll modernisiert und neugestaltet werden, damit in Zukunft eine Begegnungsstätte für Jung und Alt entsteht. Aus der Schule soll ein zentraler Anlaufpunkt entstehen, in dem auch private Feierlichkeiten abgehalten werden können. Dafür sollen auch die technischen Voraussetzungen mit Beleuchtungskonzept, Beamer und Beschallungsanlage geschaffen werden. Des Weiteren ist geplant, zukünftig verschiedenste Veranstaltungen in dem neuen Dorf-Anlaufplatz zu organisieren. Hierbei geht es beispielsweise um Kunst und Kultur, gemütliche Frühschoppen, Jugenddiscos, Altenfeiern zu Weihnachten, „Rudelgucken“ zu verschiedenen Sportevents oder Spielenachmittage für Jung und Alt. Auch für private Nutzungen (Hochzeiten, Geburtstage) soll die „Alte Schule“ geöffnet sein und damit ihren Teil dazu beitragen, dass die Dorfgemeinschaft und das Leben in Womelsdorf nachhaltig verbessert wird.